Der depressive Herr Müller und der AMH-Wert

Keine Angst vor dem AMH-Wert!

Hast du schon vom Anti-Müller-Hormon (AMH) gehört? Vielleicht hast du sogar schon deinen AMH-Wert testen lassen und bist jetzt unsicher, was diese Zahl eigentlich bedeutet.

Keine Sorge – du bist nicht allein!

Viele Frauen mit Kinderwunsch fühlen sich von diesem Wert verunsichert. Aber erstmal: Druck raus nehmen!

 

Der gute Herr Herr Müller

Stell dir vor, du bist Johannes Peter Müller, ein brillanter Physiologe und Anatom des 19. Jahrhunderts, der die berühmten „Müller-Gänge“ entdeckt hat. Vermutlich dachte er damals etwas wie: „Wow, ich habe etwas Großartiges geleistet! Meine Entdeckung wird Generationen und Generationen von Wissenschaftlern inspirieren!“ Und dann – Jahre später – wird dein Name mit einem Hormon verbunden, das bei Frauen mit Kinderwunsch regelmäßig für Panikattacken sorgt.

Es ist ein bisschen so, als hätte das Universum einen ziemlich schrägen Sinn für Humor: Müller selbst litt nämlich in seinen späteren Jahren an Depressionen – und jetzt trägt ein Hormon seinen Namen, das bei vielen Frauen ebenfalls für emotionale Achterbahnfahrten sorgt. Man könnte fast meinen, Müller hätte geahnt, dass sein Vermächtnis nicht nur wissenschaftlich bahnbrechend, sondern auch emotional aufwühlend sein würde.

 

Aber was ist denn jetzt eigentlich der AMH-Wert?

Das Anti-Müller-Hormon wird von kleinen Follikeln in deinen Eierstöcken produziert und dient als Marker für deine ovarielle Reserve – also die Anzahl der Eizellen, die noch verfügbar sind. Kinderwunschärzte nutzen den AMH-Wert oft, um einzuschätzen, wie gut deine Eierstöcke auf eine hormonelle Stimulation reagieren könnten.

Aaaaaber, hier ist das Wichtigste: Der AMH-Wert ist kein Schicksalsgeber! Er sagt nämlich nicht aus, ob du schwanger werden kannst oder wie gut deine Chancen wirklich stehen. Er ist nur ein einziges Puzzlestück im großen Bild deiner Fruchtbarkeit!

 

Die Einteilung des AMH-Werts

Dein Laborblatt zeigt meist folgende Kategorien:

1–5 ng/ml: Normale ovarielle Reserve – ein solider Wert!

0,8–1,0 ng/ml: Eingeschränkte Reserve – hier heißt es meistens, keine Zeit zu verlieren.

 0,1 ng/ml: Verdacht auf vorzeitige Menopause – das klingt dramatisch, aber es gibt nahezu immer Hoffnung!

5 ng/ml: Möglicher Hinweis auf Polyzystische Ovarien (PCO), eine hormonelle Störung- abklären!

Die Interpretation hängt stark von deinem Alter ab. Ein Wert von 1,5 ng/ml ist bei einer Frau über 40 positiv, bei einer 24-Jährigen könnte derselbe Wert kritisch wirken. Wichtig ist: Jede Frau ist einzigartig, und dein AMH-Wert sollte immer im Gesamtzusammenhang betrachtet werden! Letztendlich reicht EINE einzige Eizelle aus, schwanger zu werden!

 

Was der AMH-Wert nicht aussagt

Hier mal  ein paar beruhigende Fakten:

Der AMH-Wert „zählt“ keine Eizellen: Es gibt keine magische Maschine, die deine Eierstöcke scannt und sagt: „Da sind noch genau 10 Eizellen übrig!“

Keine Aussage über die Qualität: Die Qualität deiner Eizellen hängt von vielen Faktoren ab – Hormone, Spermienqualität und überhaupt deine allgemeine Gesundheit spielen eine große Rolle.

Erfolg trotz niedrigem Wert: Frauen mit einem AMH von 0,1 oder 0,2 haben mithilfe von Kinderwunschbehandlungen wie ICSI erfolgreich Kinder bekommen.

Ich hatte schon oft Frauen in meinem Coachings, die mit einem AMH Wert, den man seinem ärgsten Feind nicht wünschen würde, schwanger geworden sind!

 

Kannst du den AMH-Wert verbessern?

Du fragst dich jetzt vielleicht: Kann ich meinen AMH-Wert steigern? Die Antwort lautet: „Jein“.

Du kannst keine neuen Eizellen produzieren (leider!), aber es gibt durchaus Möglichkeiten, den Wert positiv zu beeinflussen:

Rauchstopp: Eigentlich ein No-Brainer, oder?

Rauchen senkt den AMH-Wert um bis zu 40 %. Ein Rauchstopp kann den Wert wieder ansteigen lassen – auch wenn keine neuen Eizellen entstehen.

Vitamin D:  Im Winter sind die Werte oft niedriger als im Sommer. Lass deinen Wert am besten im Frühling oder Sommer bestimmen und achte auf eine ausreichende Vitamin-D-Zufuhr. Wichtig: Der Wert für Knochengesundheit ist NICHT der Wert, den du im Kinderwunsch brauchst!

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Mikronährstoffe: Omega-3-Fettsäuren, Coenzym Q10 und DHEA können helfen – aber bitte nur nach Rücksprache mit deiner Ärztin oder Heilpraktikerin! Besonders bei Verdacht auf PCO solltest du vorsichtig sein.

 

Der AMH-Wert bestimmt nicht dein Schicksal!

Und jetzt kommt das Wichtigste: Lass dich bitte nicht verrückt machen von einer Zahl!

Nochmal: Der AMH-Wert allein sagt nichts darüber aus, ob du schwanger werden kannst oder nicht – er ist nur ein kleiner Teil des großen Ganzen. Viel entscheidender ist es, liebevoll mit dir selbst umzugehen und deinen Körper zu unterstützen: durch gesunde Ernährung, Stressabbau und kleine Lifestyle-Veränderungen wie den Rauchstopp, mediterane Ernährung oder mehr Bewegung.

Egal was dein Laborblatt sagt – es gibt immer Hoffnung und Möglichkeiten!