Wir kennen sie alle, die wellenförmigen Bewegungen im Leben.
Manchmal hat man das Gefühl, ganz oben zu sein und die Welt liegt einem gefühlt zu Füßen. Und Sekunden darauf hat man nur noch Wellenberge um sich herum und sieht nichts mehr außer Wasser, Wasser, Wasser….
Im Kinderwunsch ist es oft zugespitzt auf kurze Phasen des „high“, die Momente, an denen man wieder Hoffnung hat, bei denen man endlich eine Ursache gefunden hat, die man angehen kann, an denen vielleicht sogar der Test positiv ist!
Und dann kann auch ganz schnell wieder der Absturz kommen, wenn die Werte nicht stimmen, die Testreihe sich nicht weiter verändert oder trotz Umstellungen immer noch keine Schwangerschaft eintritt.
Durch die relativ kurze Zeit, die Frauen und Paare haben, um schwanger zu werden, ist der Druck nicht nur gefühlt größer. Er ist zentriert auf diese Lebensphase und man hat eben nicht die Zeit, langsam hineinzuwachsen und für sich Strategien zu finden, mit der Anspannung und Belastung umzugehen.
Es gibt Dinge, die helfen: verständnisvolle Menschen im Umfeld, unterstützende Arbeitgeber, finanzielle Polster usw.
Und manchmal hilft auch das nicht. Manchmal sind es die inneren Glaubenssätze, die Antreiber, der Kontrollverlust und das Gefühl des ausgeliefert Seins, was alles so schwer macht.
Genau darauf liegt mein Fokus im Coaching. Was ist gerade schwer, was musst du ändern, damit die Situation für dich wieder leichter wird, wo bist du handlungsfähig? Und das kann bei einem Paar sehr unterschiedlich sein.
Ich profitiere da sehr von meinem Wissen zur Stressbewältigung, das ich auch in meinen Seminaren und Workshops einsetze. Denn es gibt genauso wenig DIE Methode zur Stressbewältigung, wie es DIE Methode zur geglückten Schwangerschaft gibt!
Es ist wichtig, ausprobieren zu können, was funktioniert, im besten Falle gekoppelt an den Coachingprozess, um das Ganze nicht im „luftleeren“ Raum anzusiedeln, sondern gezielt auf deine Situation, die sich ja sehr schnell ändern kann, anzupassen.
Zum Beispiel erfordert es andere Strategien, sich im Job abzugrenzen, als der Familie bei zudringlichen Fragen zu begegnen. Der Konflikt mit dem Partner findet auf einer anderen emotionalen Ebene statt, als der Stress mit dem Arbeitgeber.
Und auch mit den omnipräsenten Schwangerenbäuchen kann man anders umgehen, wenn man selbst geerdet ist und wieder zuversichtlich in die Zukunft blickt.
Von den ca. 60.000-80.000 Gedanken, die wir tagtäglich denken, sind gerade mal 3% positiv. Furchtbarer Gedanke, oder? Vor allem, weil jeder Gedanke, der bewertet wird, auch mit Botenstoffen verbunden ist, wir also auch eine körperliche Reaktion darauf haben.
Aber man kann das ändern, unser Gehirn ist auf Veränderung ausgelegt und lernt bis ins hohe Alter dazu. Gerade im Kinderwunsch sollte man das nutzen und sich gezielt auf positive Veränderung ausrichten.
Damit der Druck nicht unüberschaubar wird.