Im Zusammenhang mit Menstruationsproblemen und beim Kinderwunsch stößt man nahezu unweigerlich auf den Begriff „Mönchspfeffer“. Dieses Eisenkrautgewächs gehört zur Familie der Lippenblütler und wird als Heilpflanze eingesetzt. Die Frucht des Mönchspfeffers z.B. wirkt häufig erfolgreich bei der Behandlung des Prämenstruellen Syndroms (PMS).
Östrogen, FSH und Prolaktin gehören zusammen mit hCG, Progesteron und Oxytocin zu den wichtigsten Hormonen beim Thema Schwangerschaft.
Wie wird Mönchspfeffer eingesetzt?
Bei einer Hyperprolaktinämie ist der Prolaktinwert erhöht. Dieser hemmt die Bildung von FSH und LH und unterdrückt damit Eizellreifung und Eisprung. So kann durch die Überproduktion von Prolaktin keine Befruchtung stattfinden.
Es gibt mehrere Studien und Metastudien, die darauf hinweisen, dass Mönchspfeffer bei Frauen mit Unfruchtbarkeit aufgrund von Hormonungleichgewichten wirksam sein kann. So wurde beispielsweise die dopaminerge Wirkung untersucht. Dabei konnte nachgewiesen werden, dass die Andockstelle des Nervenbotenstoffs Dopamin in der Hypophyse stimuliert und so die Ausschüttung des Hormons Prolaktin hemmt.
In einer randomisierten Plazebo-kontrollierten Doppelblindstudie* wurde die Wirkung von Mönchspfeffer auf die Lutealphasen untersucht. In dieser Studie war die Prolaktinausschüttung nach 3 Monaten reduziert, verkürzte Lutealphasen normalisierten sich und Defizite in der lutealen Progesteronsynthese wurden behoben.
Mit der Einnahme von Mönchspfeffer sank der Prolaktin-Wert im Körper, stattdessen wurde die Bildung des follikelstimulierenden Hormons (FSH) und Östrogen begünstigt.
Mönchspfeffer wird im Allgemeinen als sicher angesehen, trotzdem sollte die Einnahme immer nur nach Absprache mit einem Arzt erfolgen, auch um Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten auszuschließen.
Es kann einige mögliche Nebenwirkungen geben, die insbesondere bei längerfristiger Einnahme oder Überdosierung auftreten können, beispielsweise Magen-Darm-Beschwerden, Kopfschmerzen, Müdigkeit, Schwindel, Hautausschläge oder allergische Reaktionen. In seltenen Fällen kann Mönchspfeffer auch bei manchen Frauen zu Brustspannen oder -schmerzen führen.
*Milewicz A, Gejdel E, Sworen H, Sienkiewicz K, Jedrzejak J, Teucher T, Schmitz H. Vitex agnus castus extract in the treatment of luteal phase defects due to latent hyperprolactinemia. Results of a randomized placebo-controlled double-blind study