Selbstfürsorge: Der Schlüssel zur inneren Stärke

Weshalb Selbstfürsorge im Kinderwunsch so wichtig ist

 

Ungewollte Kinderlosigkeit ist eine ziemlich schmerzhafte Erfahrung, die dich auf vielen Ebenen trifft.

Verlust, Trauer, Wut und auch Hoffnung und Freude – das alles ist Teil von euch und eurem Weg.

Ich finde es wichtig, dass meine KlientInnen verstehen, dass es nicht nur okay, sondern auch völlig normal ist, all diese Gefühle zu haben. Aber auch, dass Verdrängen ist immer eine schlechte Lösung ist.

Trotzdem: Manchmal geht es im Kinderwunsch nicht anders, einfach, weil die Kraft fehlt, die Trauer zu bearbeiten und gleichzeitig weiterzumachen.

Aber auch ohne sich dem Gefühlschaos komplett auszuliefern, kann man ein paar Dinge tun, die unterstützend wirken.

 

Emotionale Selbstfürsorge ist in der KiWu-Zeit oft ganz weit weg. Dabei kann sie super hilfreich sein.

Wenn du dir erlaubst, deine Emotionen anzuerkennen und zu akzeptieren, kostet es dich auf Dauer weniger Kraft, als sie immer wieder zu unterdrücken.

 

Erlaube dir, alle deine Emotionen zu spüren, auch die schmerzhaften. Und verurteil dich nicht dafür, dass du traurig bist oder dass dich Wut überkommt, wenn du von anderen hörst, wie glücklich sie mit ihren Kindern sind. Oder noch schlimmer, wenn sie sich über ihre Kinder beklagen, und du dabei ALLES tun würdest, in ihrer Situation zu sein! 

Nur durch das Zulassen aller Gefühle kannst du letztendlich heilen.

 

Sich vermeintlich „schwach“ zeigen

Es ist okay, sich „schwach“ zu zeigen, zu weinen und Hilfe anzunehmen.

Denn du bist nicht schwach! Du hast nur einen unglaublich schwierigen Weg und es ist nicht nur vernünftig, sondern auch sehr klug und hilfreich, sich dabei Unterstützung zu holen!

Von außen, aber auch von innen, indem du dich selbst stärkst.

 

Nimm dir Zeit für dich selbst, achte auf deine Bedürfnisse und gib nicht nur anderen, sondern auch dir selbst die Liebe und Fürsorge, die du brauchst.

Das ist kein Egoismus, sondern einfach absolut notwendig für deine Kraft! Selbstfürsorge bedeutet, auf deine eigenen Bedürfnisse zu achten und liebevoll mit dir selbst umzugehen, gerade dann, wenn es schwierig ist.

 

 

Der Zeitfaktor

Oft denken Klientinnen, dass dafür einfach die Zeit fehlt. Zwischen Job, Familie, den Terminen in der Klinik auch noch bewusste Auszeiten einzuplanen….wann denn bitte?!

Aber Selbstfürsorge fängt schon bei ganz kleinen Dingen an.

Nimm dir Zeit, nur für dich selbst, um dich zu bewegen, um dich gesund zu ernähren und ausreichend Schlaf zu bekommen. Geh spazieren, mach Yoga, koche dir ein gesundes und leckeres Essen.

Alles, was deine Batterien auflädt, ist fantastisch!

Versuch zur Ruhe zu finden. Bei einem entspannenden Bad, beim Spaziergang in der Natur oder vielleicht durch ein Buch, das dich inspiriert und ablenkt. 

Wenn du negative Gedankenmuster registrierst und du dich selbst innerlich „klein machst“: Sei geduldig mit dir.  So liebevoll wie du mit einer engen Freundin sein würdest, so darfst du auch mit dir selbst umgehen!  Auch und gerade dann, wenn die Dinge nicht so laufen, wie du es dir gewünscht hast.

Und wenn du die Zeit dafür findest: Lern Stressbewältigungstechniken wie Meditation oder Atemübungen. Schon in ganz kurzer Zeit wirst du positiver Veränderungen dadurch wahrnehmen!

Tu einfach all das, was dir guttut und dich mit positiver Energie erfüllt! 

Dazu passt auch: Umgib dich mit Menschen, die dich verstehen und unterstützen.

 

Selbstfürsorge statt Selbstoptimierung

Selbstfürsorge ist ein fortlaufender Prozess, der immer wieder wächst und sich verändert, je nach Lebenssituation.

Es geht nicht darum, eine Checkliste abzuhaken oder die perfekte Bilanz zu haben. Es geht darum, damit anzufangen, sich um sich selbst zu kümmern und liebevoll mit dem eigenen „ich“ umzugehen.

 

Du bist nicht alleine!

Denke daran, dass du nicht alleine bist. Es gibt so viele Frauen da draußen, die ähnliche Erfahrungen gemacht haben und dich verstehen können. Suche nach Unterstützungsgruppen, in denen du dich mit anderen Frauen austauschen kannst, egal ob online oder vor Ort. Du bist nicht allein, und es gibt Hoffnung und Wege, die du vielleicht noch nicht entdeckt hast. Und die Definition von Glück und Erfüllung kann sich auch auf deinem Weg noch ändern.

 

Das Allerwichtigste zum Schluss:

Nimm dich an, so wie du bist. Du bist einmalig, mit all deinen Stärken und du bist gut so, wie du bist!