TESE (Testikuläre Spermienextraktion) und Mikro-TESE

Die Testikuläre Spermienextraktion (TESE) 

ist ein Verfahren der modernen Reproduktionsmedizin, bei dem Spermien aus dem Hoden eines Mannes gewonnen werden. TESE wird in der Regel bei Männern durchgeführt, die aufgrund von Azoospermie (fehlende Spermien im Ejakulat) oder einer anderen Ursache keine Spermien im Ejakulat haben. Auch Kryptozoospermie (zu wenige vorhanden Spermien, vernarbtes Hodengewebe oder das OAT Syndrom (Oligo-Astheno-Teratozoospermie-Syndrom, eine eingeschränkte Beweglichkeit und/oder Fehlbildung von Spermien) kann eine TESE notwenig machen.

 

Die Mikro-TESE

ist eine spezielle Form der TESE, bei der ein spezielles Operationsmikroskop verwendet wird, um das Hodengewebe während des Eingriffs besser untersuchen zu können. Dies kann die Wahrscheinlichkeit erhöhen, Hodengewebe mit einer höheren Anzahl an Spermien zu entdecken, was wiederum die Wahrscheinlichkeit erhöht, Hodengewebe mit einer höheren Anzahl an Spermien zu finden. Und dies verbessert die Erfolgsaussichten für eine spätere ICSI-Behandlung.

Bei der TESE wird über einen kleinen Schnitt in der Haut ein etwas reiskorngroßes Stück Hodengewebe entfernt. Normalerweise geschieht dies an 3 verschiedenen Stellen und durch einen darauf spezialisierten Urologen oder Andrologen unter lokaler Betäubung. Bei der Untersuchung können auch Hodensack und Leitungswege auf Verendungen u.ä. untersucht werden.

Am selben Tag der OP wird das Gewebe unter einem Mikroskop auf das Vorhandensein von Spermien untersucht und mit Stoffen angereichert, um Spermien und Hodengewebe zu trennen. Danach werden die gewonnen Spermien kryokonserviert.

Nach einer TESE kann eine Krankschreibung notwendig sein, normalerweise bis zu einer Woche.

Der Erfolg einer TESE hängt von verschiedenen Faktoren ab: Ursache der Azoospermie, Vorhandensein von Spermien, Qualität derselbe, usw. Nur wenn Anzahl und Qualität ausreichen, können genügend Spermien für eine ICSI (Intrazytoplasmatische Spermieninjektion) gewonnen werden.

Die Kosten für eine TESE können je nach Klinik und Krankenkasse variieren. Es ist daher sinnvoll, die Kosten und die Versicherungsabdeckung im Voraus mit beiden zu besprechen.