Von Blastos und Vorkernen: 

Fragezeichen im Kopf?

Im Kinderwunsch wird man mit ganz schön vielen schwierigen Bezeichnungen konfrontiert, die oftmals verwirren. Blastos, Vorkern, Nidation….hat man vielleicht alles schonmal in der Schule gehört. Aber jetzt ist man plötzlich selbst damit konfrontiert und oft völlig verwirrt, was denn jetzt was ist.

Ich habe versucht, kurz einige der wichtigsten Fachbegriffe von der Befruchtung bis zur Einnistung hier zu erklären. In einem Satz  zusammengefasst durchläuft die befruchtete Eizelle oder  Zygote,  verschiedene Stadien: die Bildung von Pronuklei, die Teilung in Blastomere, die Entwicklung zur Morula und schließlich zur Blastozyste, bevor sie sich in die Gebärmutterwand einnistet und sich zu einem Fötus entwickelt.

Eine zeitliche Übersicht

Ca. 16-18 Stunden nach Befruchtung:

Im Vorkernstadium, bei dem sich die beiden Pronuklei zu einem Kern vereinigen, findet, z.  B. bei ICSI, das „Scoring“ statt, d.h. hier wird beurteilt, wie die Chancen stehen, dass sich qualitativ hochwertige Blastozysten mit einer guten Implantationsrate entwickeln.

Ca. 24 Stunden  nach Befruchtung:

Jetzt  beginnt sich die Zygote, also die befruchtete Eizelle, durch Mitose zu teilen. Die Zellen, die durch diese Teilungen entstehen, werden als Blastomere oder häufig einfach als „Blastos“ bezeichnet. Diese Blastozysten bestehen aus einem Embryoblast und einem Trophoblast, und haben eine Flüssigkeitsfüllung im Inneren, die als Blastozöl bezeichnet wird.

Ca. 3 Tage alt nach Befruchtung:

Wenn die Zygote etwa 3 Tage alt ist, besteht sie aus einer Ballung von bis zu 64 Blastomeren und wird als Morula bezeichnet.

Ca. 4-5 Tage nach der Befruchtung  

Die Morula erreicht die Gebärmutterhöhle und beginnt sich weiterzuentwickeln.  

Die Blastomere teilen sich weiter und bilden eine Flüssigkeitsfüllung im Inneren der Zelle. Die Zelle wird nun als Blastozyste bezeichnet. Eine Blastozyste besteht aus zwei Hauptteilen: dem inneren Zellklumpen, der als Embryoblast bezeichnet wird und der äußeren Schicht von Zellen, die als Trophoblast bezeichnet wird. Der Trophoblast bildet später die Plazenta, während der Embryoblast sich weiter in den Fötus entwickeln wird.  

Ca. 6-7 Tage nach der Befruchtung

Die Blastozyste beginnt sich jetzt in die Gebärmutterschleimhaut einzunisten, ein Prozess, der als Implantation oder Nidation bezeichnet wird und schüttet das  Hormon  humanes Choriongonadotropin  (hCG) aus.

Wenn dich all diese Begriffe verwirren, dann bist du nicht allein! 

Hab keine Angst nachzufragen, wenn dir etwas nicht klar ist, am besten notierst du dir vor Arztterminen alle Fragen, damit du nichts vergisst und schreibst dir auch direkt die Antworten dazu. Denn oftmals ist man so aufgeregt, dass man vergisst, was man eigentlich fragen wollte, oder die Antwort ist vergessen, wenn man draußen vor der Tür steht. Nochmal: Es geht nicht nur dir so!